Die farbige Masse wird im flüssigen Zustand ausgegossen. Das Zusammenspiel zwischen steuernde Hand beim Ausgießen der Farbe und dem eigenwilligen Fluss des Materials, bestimmt ihre Erscheinung und dokumentiert so den Entstehungsprozess. Im Unterschied zum klassischen Gemälde, das immer einen Träger benötigt, werden die reinen Farben hier, zu autunomen Bildobjekten.
Die Unmittelbarkeit von Farbe erfahren, den Fluss der Farbe selbst zum Bild, zum Farbkörper werden lassen, hat mich dazu bewegt mit verschiedenen Farbbindern zu experimentieren. Schliesslich fand ich eine latexbasierte Gießmasse, die erst flüssig, sich schliesslich weich gummiartig verhärtet und zur Form wird. Dadurch konnten selbständige, organisch-abstrakte, flache Farbobjekte entstehen.
„Entlang der Wände und Decken und durch das Treppenhaus der Volksbank in Nürtingen, verschaffen sich die Besucher immer wieder neue Eindrucke der Farbobjekte. Die Bedeutung des Wortes „Confluence“ – Vereinigung, Zusammenfluss, Versammlung, Flusseinmündung, findet im Treppenhaus seine Verortung, an dem die verschiedenen Bereiche in der Stockwerken einmünden und zusammenfliessen“. (Eva Müller Kunstberaterin)
Mein Aufenthalt an der Kunsthochschule Brünn fiel in die Sommerferien. Überall stieß ich auf die Spuren der abwesenden Studenten und machte die Abwesenheit zum Projekt. Überbleibsel der künstlerischen Arbeit fand ich auf abgelegenen Regalen, in verstaubten Bewerbungsmappen, in den noch gefüllten Mülleimern oder sie wurden mir bereitwillig von den wenigen Studenten überlassen, die ich um misslungene Bilder bat. Unfertige, aussortierte und verworfene Bilder, Vorlagen für Malerei, Probedrucke, Verpackungen von Ölfarben, Plastikteller, die als Farbpalette verwendet wurden, usw. wurden zum Ausgangspunkt eines Prozesses der Transformation. Durch Abzeichnen und Abpausen, Zerlegen, Zerknüllen, Auseinanderschneiden und neu Zusammenstellen, aber auch durch Fotografieren eignete ich mir die Fundstücke auf vielfältige Weise an. Von der Malerei, die auf Staffelei und an den Wänden hing, machte ich Details-Aufnahmen mit der Kamera und vergrößerte sie. Nach und nach wurde die Auseinandersetzung zum Mittel, ästhetische Werte und Kriterien der Kunstbeurteilung, exemplarisch an einem Ort der Kunstproduktion und der künstlerischen Ausbildung, zu hinterfragen. Insbesondere rückte der Grenzbereich zwischen Kunst und Nicht-Kunst, zwischen auratisch konnotierten und als kunstunwürdig erachteten Artefakten, in den Mittelpunkt.
Arbeitsräume der Kunsthochschule und vorgefundene Materialien
Work in progress, Bestände der Lagerräume, Fotografie
Für circa zwei Monate wurde die Kunstgalerie des TPR (Treffpunkt Rotebühlplatz), Kulturzentrum und Veranstaltungsort in der Stadtmitte Stuttgarts, zu einem temporären Atelier. Ausgangspunkt des Projekts sind die Materialien und Dinge aus den Beständen der Lagerräume, die dafür zur Verfügung gestellt wurden. Von ihrer ursprünglichen Funktion befreit, konnten sie in eine ästhetische Wechselwirkung miteinander treten. Eine improvisierende, künstlerische Haltung hielt die räumliche Situation ständig in Bewegung. Im Verlauf des experimentellen, dynamischen Arbeitsprozesses, gab es zwei offizielle Eröffnungstermine, die jeweils Einblicke in verschiedene Stadien des Werkprozesses ermöglichten. Da am Ende alles wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt und zurück in die Lagerräume gebracht werden musste, wurden nur flüchtige und wieder lösbare Verbindungen der Materialien gewählt. Nichts wurde geklebt, genagelt oder geschweiBt, sondern gebunden, ineinander verwoben, gehängt, gestapelt und gelegt. Die Rauminstallationen wurden mit Fotografien ergänzt, welche die Wirklichkeit zu verschiedenen Zeiten abbildeten. Räumliche und zeitliche Wahrnehmung wurden so in Frage gestellt. Der Ausstellungsraum als Ort, war von besonderem Interesse. Einerseits steht er einer vielseitigen Nutzung offen, andererseits unterliegt er zahlreichen Einschränkungen infolge von Sicherheitsbestimmungen. Es stellte sich die Frage einer adequäten Haltung im Spannungsfeld von künstlerischer Freiheit und scheinbar unüberwindbaren Begrenzungen und Hindernissen.
Work in progress, Zeltgerüste, Stretchfolien, Bilderrahmen
In einem leerstehenden Geschäft der einst glamourösen Konsummeile Calwer Passage in Stuttgart wurde täglich, eine Woche lang, an einer sich wandelnden Rauminstallation gearbeitet. Die Spiel- und Kombinationsmöglichkeiten der Gerüste mehrerer Partyzelte und der gebrauchten, schwarzen Verpackungsfolien aus dem Supermarkt, wurden zu einem provisorischen Gebilde, der der verblassten exklusiven Ausstattung der Einkaufspassage konträr gegenüberstand. In Bilderrahmen gepresst, täuschte die schwarze Verpackungsfolie Zeichen- und Malvorgänge vor. Auch die Folienbilder wanderten täglich durch den Raum mit. Temporär, flexibel und improvisiert wurde dieser „Raum im Raum“ inmitten der statischen Architektur durch Freunden und Interessierten jeden Tag neu zusammengesteckt und verhängt, so dass nur abends und nachts das Ergebnis dieses „Workflows“ zu sehen und zu erfahren war, bis sich am kommenden Tag wieder alles veränderte.
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