„Die Bedeutung des Wortes Confluence – Vereinigung, Zusammenfluss, Versammlung, Flusseinmundung findet im Treppenhaus seine Verortung, an dem die verschiedene Bereiche in den Stockwerken der Bank einmünden und zusammenfliessen – und Besucher von Versammlungen im Gebäude ankommen“.
Der prächtige Nußbaum im Klosterhof der ehemalige Dominikanerkirche in Esslingen (Agneshof), ist erkennbar schief gewachsen, in seinem Streben nach Licht und Raum im engen Hof. An seinen Äste hängen vier Senklote. Diese messen die perfekte Vertikale und bilden einen idealen Kreis um die Baummitte. Die Senklote markieren den Idealzustand und machen dadurch auf die individuellen Merkmale des Baumes aufmerksam.
Gebrauchte, weiße Bettlaken wurden in vorbereitete Farbbäder getaucht und dem freien Lauf der Farbe überlassen. Im Spiel von Zufall und künstlerischem Kalkül, sind sie mal intensiv durchdrängt, mal erscheinen sie in lasierenden Schichten. Weitere Farbspuren und Farbverläufe ergeben sich aus den vorhandenen Faltungen im Gewebe. Nach dem Trocknen wurden sie teilweise mit filigranen Zeichnungen von Faltern und Schmetterlinge, Raupen und Eier ergänzt, also mit den unterschiedlichen Verwandlungstadien dieser Flugwesen.
Die Materialität der Farbe, ihre Transparenz und Verletzlichkeit stehen hier in den Mittelpunkt. Die Gießmasse wird auf einer Folie ausgegossen und stellenweise mit dem Pinsel verstriechen. Dabei entstehen dicke bis hauchdünne Farbschichten, die nach dem Trocknen von der Folie gelöst werden und teilweise reißen. Die Formate variiren zwischen den wenigen Zentimetern eines Pinselstriches und menschengroßen, tücherähnlichen Farbobjekten.
Die farbige Masse wird im flüssigen Zustand ausgegossen. Das Zusammenspiel zwischen steuernde Hand beim Ausgießen der Farbe und dem eigenwilligen Fluss des Materials, bestimmt das Erscheinungsbild und dokumentiert so den Entstehungsprozess. Im Unterschied zum klassischen Gemälde, das immer einen Träger benötigt, werden die reinen Farben hier, zu autunomen, flexiblen Bildobjekten.
Die Unmittelbarkeit von Farbe erfahren, den Fluss der Farbe selbst zum Bild, zum Farbkörper werden lassen, hat mich dazu bewegt mit verschiedenen Farbbindern zu experimentieren. Schliesslich fand ich eine latexbasierte Gießmasse, die erst flüssig, sich schliesslich weich gummiartig verhärtet und zur Form wird. Dadurch konnten selbständige, organisch-abstrakte, flache Farbobjekte entstehen.
Mein Aufenthalt an der Kunsthochschule Brünn fiel in die Sommerferien. Überall stieß ich auf die Spuren der abwesenden Studenten und machte die Abwesenheit zum Projekt. Überbleibsel der künstlerischen Arbeit fand ich auf abgelegenen Regalen, in verstaubten Bewerbungsmappen, in den noch gefüllten Mülleimern oder sie wurden mir bereitwillig von den wenigen Studenten überlassen, die ich um misslungene Bilder bat. Unfertige, aussortierte und verworfene Bilder, Vorlagen für Malerei, Probedrucke, Verpackungen von Ölfarben, Plastikteller, die als Farbpalette verwendet wurden, usw. wurden zum Ausgangspunkt eines Prozesses der Transformation. Durch Abzeichnen und Abpausen, Zerlegen, Zerknüllen, Auseinanderschneiden und neu Zusammenstellen, aber auch durch Fotografieren eignete ich mir die Fundstücke auf vielfältige Weise an. Von der Malerei, die auf Staffelei und an den Wänden hing, machte ich Details-Aufnahmen mit der Kamera und vergrößerte sie. Nach und nach wurde die Auseinandersetzung zum Mittel, ästhetische Werte und Kriterien der Kunstbeurteilung, exemplarisch an einem Ort der Kunstproduktion und der künstlerischen Ausbildung, zu hinterfragen. Insbesondere rückte der Grenzbereich zwischen Kunst und Nicht-Kunst, zwischen auratisch konnotierten und als kunstunwürdig erachteten Artefakten, in den Mittelpunkt.
Arbeitsräume der Kunsthochschule und vorgefundene Materialien und Bilder.
Aneignung der Fundstücke durch Bearbeitung, Kopie und Installation.
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