Projektbericht

ZUSPIEL 2011

Die von mir gesammelten Fundstücke wurden sorgfältig in einer wirklichkeitsgetreuen Nachahmung von Schichtungen und Konstellationen, wie man ihnen in der Stadt oft begegnet, auf Fensterfronten geklebt.
Die Installation spielt mit der Grenze zwischen Realität und Fiktion, ist auf den ersten Blick kaum sichtbar und entfaltet nach und nach ihre Wirkung in Form von subtilen Irritationen und Fragestellungen zur Wahrnehmung.
Doch obwohl in Kunstinstitutionen präsentiert, wurde diese Arbeit nicht als Kunst wahrgenommen und schließlich beseitigt.
In der Kunstgalerie des TPR wurden die Klebereste allmählich, im Laufe der Ausstellungsdauer, von Besuchern entfernt.
Im Württembergischen Kunstverein fand die Zerstörung der Installation noch vor der Ausstellungseröffnung statt, weil sie nicht als Kunstwerk identifiziert wurde und der Dokumentation der frisch renovierten Fensterfläche im Wege war.
In der Ausstellung wurden dann die abgenommenen Überbleibsel von Klebe- und Papierresten auf einem Podest, zusammen mit der Fotodokumentation der Arbeit und einer Textbeschreibung der Ereignisse gezeigt.
Diese natürlichen Entwicklungen machen bewusst, dass die Sehwahrnehmung gewöhnlich zu Kategorisierungen führt, anstatt ein vorsichtiger Prozess der Annäherung zu sein.


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