Zufällige Funde vom Strassenrand oder aus dem Recyclinghof und Schrottplatz dienen als Ausgangspunkt der Arbeit. Die Objekte werden in ihrem ursprünglichen Zustand belassen und mit kostbaren Seidenfaden umwicklelt oder dicht bespannt.
Packpapier 100×70 cm., Pastellkreide und narülich vorkommende Kreide aus Dänemark
Auf gebrauchtes, zerknittertes Packpapier, wird mit Kreide gezeichnet. Als Verpackungsmaterial diente es zum Schutz anderer Objekte, nun ist es selbst zum Akteur und Träger geworden. Kreide lässt sich durch einen zeitaufwendigen Akt des Zeichnens mit dem Packpapier verbinden, wird jedoch nicht fixiert und staubt teilweise wieder ab. Den vorgefundenen Knitterungen des Packpapiers werden regelmässige waagerechte und senkrechte Faltungen hinzugefügt. Die physikalische Reaktion der verwendeten Materialien aufeinander, so wie die Spuren, welche die über das Blatt fahrende, zeichnende Hand hinterlässt, werden dadurch dokumentiert und flüchtig festgehalten.
Gebrauchte und ausrangierte Materialien und Dinge aus unserer Alltagswelt werden mit wertvollen natürlichen Stoffen in Verbindung gebracht. Alte, gesammelte Packpapiere, zufällige Funde aus dem Recyclinghof und Schrottplatz, gehen mit Graphit, Kreide und Seidenfaden eine flüchtige Beziehung ein. Teilweise werden Zeichnungen von Seidenspinner hinzugefügt. Diese Tiere können einen bis zu 15 km langen Seidenfaden am Stück spinnen aber, weil sie seit Jahrtausenden domestiziert sind, haben sie ihre Flugfähigkeit verloren und wären in der freien Natur nicht mehr überlebensfähing. Angeblich unverwandte Wahrnehmungsbereiche treten in Beziehung zueinander und schaffen eine widersprüchliche Umgebung in der Minimalismus und Komplexität, Konstruktion und Imagination, Natur und Technik zusammen fliessen.
Auf gebrauchtes, zerknittertes Packpapier, in unterschiedlichen Standardgrößen und Farben, habe ich mit einem großen Graphitstein gezeichnet. Als Verpackungsmaterial diente das Papier zum Schutz anderer Objekte, nun ist es selbst zum Akteur und Träger geworden. Graphit lässt sich durch einen zeit- und kraftaufwendigen Akt des Zeichnens mit dem Papier verbinden bis eine relative Dichte erreicht wird. Er wird jedoch nicht fixiert und gibt dauerhaft schwarzen Staub von sich ab. Die physikalische Reaktion der verwendeten Materialien aufeinander, so wie die Spuren, welche die über das Blatt fahrende, zeichnende Hand hinterlässt, werden dadurch dokumentiert und flüchtig festgehalten Den Blättern sind Kreidezeichnungen von Seidenspinner teilweise hinzugefügt, sie scheinen ihren Weg im Graphit zu suchen.
Wenige Tage vor dem Abriss des Areals wird die Wand eines exemplarischen Raumes in der Marienapassage in Stuttgart Schritt für Schritt bis zu seiner Auflösung abgebaut. Dieser umgekehrte analitysche Bauvorgang erfoglt von innen nach aussen. Die verschiedene Schichten der Wand werden nach und nach abgetragen, bis diese allmählich verschwindet und die abgelösten Materialien und Bauelemente sortiert aufgestellt sind. Durch den Rückbau der Wand, löst sich der ursprüngliche Raum in seiner Umgebung auf.
UTOPIA PARKWAY Ad-Hoc-Residenz Marienstraße, Stuttgart Mitte vom 07.03. bis 15.03.2011
Tusche, Bleistift und Fineliner auf Wand ca. 2,5 x 3,5 m
7 Künstler_innen wurden eingeladen, je eine Wandeinheit des Ausstellungsraumes im Gmünder Kunstverein direkt zu bezeichnen. Es entstanden – für die Zeichnung eher ungewöhnlich – monumentale Arbeiten, die in der Dichte des Raumes in eine lebendige Korrespondenz traten. Ein zeichnerischer Umgang mit dem Thema „Der Lauf der Dinge“, zwischen Determinismus und Vertrauen in die Kraft der Veränderung. Am Ende der Ausstellung übermalen die Künstler*innen ihre eigene Wand.
„Der Lauf der Dinge“ 7 Wände 7 Positionen
Karl-Heinz Bogner, Priyanka Jain, Elke Lehmann, Stanislaus Müller-Härlin, Tanja Oppel, Maria Grazia Sacchitelli, Till Vogel
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